Künstlergespräch: Karen Tam und Jan Kaesbach

06.08.2013

Im Rahmen des Deutsche Börse Residency Program

In ihren Installationen bildet Karen Tam Räume nach, die sich als Orte kulturellen Zusammentreffens verstehen. Darunter zählen unter anderem ein chinesisches Restaurant, eine Karaokebar, eine Opiumhöhle sowie ein alter chinesischer Kuriositätenladen.
Während ihres Aufenthaltes in der Deutschen Börse Residency beschäftigte sich Tam mit den Überresten der früheren Kunstsammlung des China-Instituts der Goethe Universität Frankfurt, die während des zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört wurde. Die Sammlung befindet sich heute als Dauerleihgabe im Museum für angewandte Kunst. Nach intensiven Recherchearbeiten und in enger Zusammenarbeit mit dem MAK und dem Weltkulturen Museum, versuchte Tam die zerstörten Objekte mit alltäglichen Materialien, wie Styropor oder Papiermaché wiederherzustellen.
Im Künstlergespräch erläuterte die Kanadierin ihre bisherigen Arbeitsergebnisse sowie die Möglichkeit, den im Krieg zerstörten Ausstellungsraum in Form einer Installation wiederherzustellen.

Jan Kaesbach sprach über die Fortführung seines Projekts Endless Demand, welches er 2012 im Ruhrgebiet begonnen hat und nun in Frankfurt weiterführt. Seine Fotografien porträtieren stereotype, deutsche Vororte angelehnt an den Stil der Düsseldorfer Fotoschule Bernd und Hilla Bechers. Durch das Fotografieren in der Nacht verbunden mit einer langen Belichtungszeit umgibt die sonst mit Rollläden verschlossenen und oft nichtssagenden Häuser in den Arbeiten Kaesbachs eine unheimliche und übernatürliche Aura.
Der Künstler ist auf seine Vorgehensweise und die Verwendung bestimmter künstlerischer Praktiken innerhalb seines Oeuvres eingegangen, in denen er sich mit aktuellen fotografischen Positionen auseinandersetzt und diese adaptiert.