Künstlergespräch mit Spessi, Haraldur Jónsson und Pétur Thomsen

19.08.2011

*Moderiert von Celina Lunsford (Künstlerische Leiterin des Fotografie Forum Frankfurt)*

Die drei ganz unterschiedlichen isländischen Künstler sprachen über ihre Arbeiten in der aktuellen Ausstellung „Grenzen anderer Natur – Zeitgenössische Fotokunst aus Island“ im Frankfurter Kunstverein. Zentrale Fragestellung war dabei, wie der Mensch naturgegebene oder von ihm veränderte Umgebungen definiert.

Der Fotograf und Filmemacher Spessi ist bekannt für seine portraithafte Darstellung von Landschaft, Fabriken und Gebäudefassaden. Die Serie TSOYL (The Stories of your Life) des Künstlers Haraldur Jónsson besticht durch ihre Kombination einer ganz persönlichen und objektiven Begegnung mit der Natur und der vom Menschen geschaffenen Umwelt. Pétur Thomsens „Imported Landscapes“ enthüllen, wie rücksichtslos der Mensch in die Natur eingreift, um möglichst günstig Energie bereitstellen zu können.

*Spessi* (*1956) mit bürgerlichem Namen Sigurtór Hallbjörnsson, studierte Fotografie in Holland. Er war bis 1990 an der Vrie Akademie in Den Haag und anschließend bis 1994 an der Akademie voor Beeldende Kunst in Enschede. Seit 1996 waren seine Aufnahmen in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Island zu sehen. Auch stellte er in verschiedenen Städten Europas und in New York aus. Über seine Arbeit erschienen bisher vier wichtige Publikationen: „Location“ (2007), „Bensín“ (1999), „Chicken Fajitas in the Manner of Google“ (2008), „Mexican Corn Soup and Chocolate Ice Cream“ (2008) und „The CEO of today“ (2008).

*Haraldur Jónsson* (*1961) studierte am Institut des Hautes Etudes en Arts Plastiques in Paris und am Icelandic College of Art and Crafts, bevor er 1990 als Meisterschüler von der Kunstakademie Düsseldorf abging. Der Fotograf arbeitet auch mit Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen und ist auch als Klang,- Licht- und Videokünstler aktiv, zudem publizierte er Gedichte und Prosa. Seine Fotoserie TSOYL (The Story of Your Life) ist 2010 in Buchform im Verlag Úturdúr erschienen.

*Pétur Thomsen* (*1973) kann sicherlich als „shooting star“ der jungen isländischen Fotoszene bezeichnet werden. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Unversität in Montpellier, bevor er sich ab 1999 an der École Supérieure des Métiers Artistiques in Montpellier der Fotografie widmete und 2004 an der École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles mit Diplom abschloss. Seit einiger Zeit lebt er wieder in Island.