Künstlerrollen ausbilden

08.12.2009

Ende der 1960er Jahre gerät die Vorstellung eines freien und innovativen Künstlers, der in einem individuellen Meister/Schüler Verhältnis ausgebildet wird, in die Krise. In Akademien etablieren sich neue Professuren, Theorie nimmt mehr Raum ein und Klassenstrukturen werden in Frage gestellt. Antje Krause-Wahl stellt diese Umbrüche vor, analysiert unterschiedliche Modelle und untersucht deren Auswirkungen auf Künstlerrollen. In einem Gespräch mit Judith Hopf wurden aktuelle Strukturen der Künstlerausbildung diskutiert.

Antje Krause-Wahl ist promovierte Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie für bildende Künste Mainz. Sie hat Lehraufträge unter anderem am Kunstgeschichtlichen Institut in Frankfurt am Main und der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Im Stadthaus Ulm hat sie verschiedene Projekte kuratiert. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der modernen und zeitgenössischen Kunst, hier insbesondere in Untersuchungen zur Künstleridentität, Künstlerausbildung, Kunst und Mode und Künstlerzeitschriften.

Die Künstlerin Judith Hopf (geboren 1969) studierte zunächst Bildhauerei und Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Bremen (1990-1992), danach Freie Kunst an der Universität der Künste Berlin und schloss dort 1997 mit dem Meisterschüler ab. Judith Hopf arbeitet mit den Medien Videofilm, Zeichnung, Performance sowie Installation und untersucht in ihren Werken selbstverständlich erscheinende Kommunikationsformen. Sie hinterfragt sowohl in ihrer künstlerischen Arbeit als auch in ihren kunst- theoretischen Texten die Methoden politischer und künstlerischer Vermittlung. Zur Zeit ist Judith Hopf Professorin für Freie Bildende Kunst an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst- Städelschule Frankfurt.