Of flying pigs, zero gravity and up to 100m distance

12.10.2010

Der Künstler Oliver Godow nutzt das Medium der Fotografie vor allem als dokumentarisches Mittel, jedoch nicht im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr um menschenleere Innen- und Außenräume sowie vorgefundene Objekte in zeitlose Utopien umzuwandeln. Diese können beinahe einen skulpturalen Charakter annehmen. Indem Godow sich auf Fragmente und Details städtischer Räume konzentriert, reduziert er sie beispielsweise auf ihre Oberflächeneffekte oder teilt sie in einzelne Raumfelder ein. Dabei spielt der bewusste Einsatz von Farbe eine ebenso große Rolle, wie auch sein Interesse an Strukturen, an Kompositionen und nicht zuletzt auch an einem humoristischen Umgang mit dem Dargestellten. Diese symbolisch aufgeladenen Arrangements sind Chiffren urbaner Alltäglichkeit, die zwar einerseits abstrakt erscheinen, jedoch auch Verweise auf den Raum enthalten. Somit lädt Godow dazu ein, den Spuren zu folgen und sich in seinen Bildern auf die Suche der dargestellten Architektur oder alltäglichen Begebenheiten zu machen.

Oliver Godow (geb. 1970) wurde in Lübeck geboren und lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Großbritannien. Nach seinem Studium der Fotografie am Bournemouth & Poole College of Art sowie an der Glasgow School of Art, wo er mit dem MFA abschloss, erhielt er Stipendien u.a. vom Ministerium von Niedersachsen, IFA Stuttgart und dem Hope Scott Trust Edinburgh. Er war jüngst Fellow an der Durham University, UK. Seine Arbeiten wurden in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, zuletzt beim New York Photofestival, in der Ausstellung „Desire Lines“ in der Talbot Rice Gallery Edinburgh und bei „Do you see me?“ in der Galerie m in Bochum als Teil des „next level Symposium“ organisiert vom Folkwang Museum Essen. Kommende Einzelausstellungen sind u.a. in der AA Architecture Association London und Ausstellungsbeteiligungen u.a. „Never the same river“ kuratiert von Simon Starling für das Camden Arts Centre in London. Im Anschluss an das Deutsche Börse Residency Program war er an der British School of Rome zu Gast.