Out to get late!

25.04.2009

Zur Nacht der Museen 2009 präsentierte der Frankfurter Kunstverein unter dem Motto „Out to get late!“ ein abwechslungsreiches Programm aus Podiumsgespräch, Performance, DJ-Musik und Führungen durch die aktuellen Ausstellungen.
Mit einem Podiumsgespräch zum Thema „Fotografie. Performance. Videokunst“ mit Foto- und Videokünstler Sebastian Stumpf, das von Holger Kube Ventura (Direktor Frankfurter Kunstverein) und Felix Hoffmann (Kurator/ Kunsthistoriker C/O Berlin) moderiert wurde, begann das Abendprogramm im Frankfurter Kunstverein um 19 Uhr.
Der junge Foto- und Videokünstler Sebastian Stumpf (*1980) nimmt als Ausgangspunkt vorgefundene Räume, zu denen er seinen Körper in Beziehung setzt. Seine Interventionen werden mittels Video und Fotografie aufgezeichnet und anschließend im Ausstellungsraum projiziert. Indem er vor und hinter der Kamera agiert und sich beispielsweise dem Blick der Kamera entzieht, hinterfragt Sebastian Stumpf die architektonischen Raumgrenzen. Dabei interessieren ihn nicht nur urbane Stadtlandschaften, sondern auch weiße, leere Ausstellungsräume, mit denen er sich befasst, um Öffnungen und Übergangsmöglichkeiten zu anderen Räumen zu untersuchen. Sebastian Stumpf, der in Leipzig lebt und arbeitet, begann 1999 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und wechselte später an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Hier studierte er Fotografie bei Prof. Timm Rautert und beendete 2008 sein Studium als dessen Meisterschüler. Eine neue raumbezogene Videoprojektion wird von ihm im Frankfurter Kunstverein ab dem 26. April bis zum 14. Juni 2009 zu sehen sein, und ist Teil der von Felix Hoffmann kuratierten Sonderausstellung „Talents 2008“, die am gleichen Abend in der Neuen Börse eröffnen wird. Zu dem Podiumsgespräch, das im Rahmen des Deutsche Börse Residency Program stattfand, lud der Frankfurter Kunstverein gemeinsam mit dem kulturellen Forum für Fotografie C/O Berlin, Forum for Visual Dialogues in Kooperation mit der Deutschen Börse ein.

Ab 2o Uhr schufen die DJs jupe im Café im Kunstverein Party-Atmosphäre, während das Team von Nykke & Kokki Wodka-Flashs mit Waldmeister und Erdbeeren mixte.
Parallel konnten vier Ausstellungen auf vier Ebenen im Frankfurter Kunstverein besichtigt werden: der dänische Künstler Simon Dybbroe Møller zeigte in seiner Einzelausstellung „Appendix“ zwei neue Arbeiten, in denen er mittels unterschiedlicher Medien und Installationen eine scheinbar verblüffende Präzision im Zufälligen heraufbeschwört. Die beiden Künstlerinnen Doris Lasch und Ursula Ponn untersuchten in ihrer Ausstellung „If you don’t create your own history, someone else will“ wie Geschichte im Kontext der Kultur mit dem Moment der Konstruktion verwoben ist. Mit „Role Control – In Character“ präsentierte die schwedische Künstlerin Saskia Holmkvist zwei neue Filmarbeiten, die sehr unterschiedliche Arten von Gesprächssituationen thematisieren und im 10 Reasons to be a Member- Raum zeigte Cova Macías ihre Videoarbeit „Horses in my dreams“. Hier setzte sich die spanische Künstlerin mit der Identitätsbildung von Frankfurter Jugendlichen auseinander.

Ein Höhepunkt am Abend war die um 24 Uhr beginnende Performance „Dirty Float” der beiden Frankfurter Klangkünstler Bernhard Schreiner und Dave Carbone, bevor es dann im Anschluss ab 0.30 Uhr mit Musik von Weller weiterging.

Jeweils um 20 Uhr und 21 Uhr starteten Führungen durch die aktuellen Ausstellungen.