Podium: Zusammenarbeit

20.09.2013

Grußwort: Elke aus dem Moore, Leiterin Abteilung Kunst des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
ReferentInnen: Susanne Gaensheimer, Marcel Odenbach, Françoise Vergès und Carla Zaccagnini
Moderation: Tobi Maier

Der Titel der Podiumsdiskussion bezieht sich auf die Publikation des Soziologen Richard Sennett Together. The Rituals, Pleasures, and Politics of Cooperation. Sennett schlägt darin die Kooperation als Grundhaltung vor, um zu einem kollaborativeren Umgang miteinander zu gelangen und „Menschen zusammenzubringen, die unterschiedliche oder gegensätzliche Interessen verfolgen, die kein gutes Bild voneinander haben, verschieden sind oder einander einfach nicht verstehen. Die Herausforderung besteht darin, auf andere Menschen nach deren eigenen Bedingungen einzugehen.“

Diskutiert wurden Fragen wie: Unter welchen Bedingungen kommen wir zusammen und welche Beziehungskulturen bauen wir auf? Welche institutionellen Strukturen sind dafür nötig und wie können wir Begegnungen auf freundschaftlicher Basis gestalten? Was sind Formen und Dynamiken interkultureller Zusammenarbeit? Wo gelangen wir an die Grenzen und was können wir von offener Kooperation lernen? Welche Rolle spielen dabei die Biennalen als Räume internationalen Austauschs und was sind ihre jeweiligen lokalen Auswirkungen? Spiegeln sie unabhängige Kreisläufe der Kooperation und Legitimation wider? Was kann das ifa als Mittler in diesen Zusammenhängen leisten?

Das Panel brachte künstlerische, praxisorientierte und theoretische Perspektiven zusammen. International arbeitende Kunst- und Kulturschaffende waren eingeladen, um die Praktiken des Gemeinsamen auszuloten.

ReferentInnen:
Françoise Vergès ist Politikwissenschaftlerin und lebt in Paris. Sie lehrt am Center for Cultural Studies, Goldsmiths College/University of London und war u. a. 2002 Beraterin der Documenta11 für die Plattform „Créolité und Kreolisierung“ sowie wissenschaftliche Ko-Kuratorin des geplanten „Museums der Gegenwart“ auf der Insel Réunion.

Carla Zaccagnini ist Künstlerin und lebt in São Paulo. Derzeit ist die gebürtige Argentinierin Stipendiatin der KfW Stiftung. Zaccagnini arbeitet mit verschiedenen künstlerischen Medien und Strategien und ist auch publizistisch und kuratorisch tätig.

Susanne Gaensheimer ist Kunsthistorikerin und Direktorin des MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Sie ist (zum zweiten Mal nach 2011) Kuratorin für den Deutschen Pavillon auf der 55. Biennale in Venedig 2013.

Marcel Odenbach ist Videokünstler und lebt in Köln. Seit 2011 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, er lehrt außerdem am College of Art in Kumasi, Ghana. Das ifa widmet ihm eine neue Ausstellung: Marcel Odenbach. Stille Bewegungen. Tranquil Motions, die 2014 auf Tournee geht.

Tobi Maier ist Kurator und Kunstkritiker und lebt in São Paulo. Er war u. a. Kurator am Frankfurter Kunstverein, Berater der Manifesta 7 in Rovereto und Kurator am Ludlow 38, dem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst des Goethe-Instituts New York. 2012 war Maier einer der assoziierten Kuratoren der 30. Biennale von São Paulo.