Im Dialog mit: Der Körper als Weltbild – Griechischer Kouros und Votivgaben im Dialog

12.02.2026, 19:00 Uhr

Führung mit Dr. Matthias Recke und Prof. Franziska Nori

Den Auftakt der Ausstellung Anatomie der Fragilität – Körperbilder in Kunst und Wissenschaft bildet der Kroisos-Kouros, eine archaisch-griechische Statue aus der Antikensammlung und dem Skulpturensaal der Goethe-Universität Frankfurt. Die zwei Meter hohe, männliche Figur aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. steht aufrecht und mit dem Blick in die Ferne gerichtet. Sie verkörpert weniger den individuellen Körper als vielmehr ein kulturell normiertes Ideal des „schönen Körpers“. In der griechischen Gesellschaft war der freie, erwachsene Mann das Maß aller Dinge – Symbol einer streng hierarchischen Ordnung, die Frauen und Sklaven ausschloss.

Im selben Ausstellungsparcours begegnen die Besucher:innen den Votivgaben – einem zeitübergreifenden Kulturphänomen, in dem sich Hoffnung, Heilung und Dank materialisieren. In der Ausstellung sind sowohl etruskische Terrakotta-Votive aus der Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität Gießen als auch spätere Wachsobjekte aus der Sammlung Hans und Benedikt Hipp zu sehen.

Im Gespräch mit Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins, wird Dr. Matthias Recke, Kustos der Antikensammlung und des Skulpturensaals der Goethe-Universität Frankfurt, die Spannungsfelder zwischen normierten Körperidealen und individuellen Bitten um Heilung beleuchten. Gemeinsam diskutieren sie, wie Körperbilder zwischen Ideal und Fragment, zwischen Weltbild und persönlicher Notwendigkeit changieren.

Die Themenführung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung. Vor den Kunstwerken selbst laden wir gemeinsam mit Ihnen, den Expert:innen und Kooperationspartner:innen, zu einem offenen Austausch darüber ein, was die Verletzlichkeit des Körpers für uns alle bedeuten kann.

Die Teilnahme kostet 5 € zzgl. Eintritt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!