Doris Lasch / Ursula Ponn. If you don’t create your own history, someone else will

27.03.2009 — 14.06.2009

Eröffnung: 26. März 2009, 19 Uhr

Mit großer Sensibilität für das komplexe Geflecht zwischen Wahrnehmung, Repräsentation, Erinnerung und Wahrheit, entwickeln Doris Lasch (*1972, Landsberg) und Ursula Ponn (*1965, Bad Aibling) ihre Arbeiten zwischen Fotografie, Film und Rauminstallationen. Es ist immer eine Frage der Blickrichtung wie sich Vergangenheit darstellt. Diese ist gleichzeitig auch entscheidend für die Geschichtsschreibung sowie die daraus folgende Entwicklung politischer oder kultureller Entscheidungen.

Im Rahmen ihrer Ausstellung im Frankfurter Kunstverein untersuchen Ursula Ponn und Doris Lasch in wieweit Geschichte allgemein und speziell im Kontext der Kunst selbst zum Instrument der Konstruktion wird und wie sie sich manifestiert. Dabei beziehen sie sich auf ganz konkrete Beispiele. Sie beschäftigen sich mit der historischen und institutionellen Gültigkeit künstlerischer Aktivitäten, die sich selbst gerne als Infragestellung des etablierten Kunstsystems und seiner Kriterien inszenieren. In der Ausstellung entstand so ein Rückblick, der die künstlerische Produktion im Spannungsfeld ständig wechselnder Kontexte befragt und auf diese Weise auch dem Konzept der Retrospektive eine neue Perspektive abgewinnt. So wendet sich ihr Blick zurück nach vorne.

Doris Lasch und Ursula Ponn schufen im Frankfurter Kunstverein raumbezogen eine neue Installation aus unterschiedlichen Medien, die an ihre gemeinsame Zusammenarbeit seit ihrem Studium an der Kunstakademie in München sowie an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht anknüpft und unterschiedliche Arbeiten der vergangenen Jahre aufgreift. Einem Spiegel ähnlich, wurden reproduzierte Zeitkapseln geöffnet, die sich dem Betrachter gleichermaßen wie in einem Theater als Spiel im Spiel oder in der Kunst als Bild im Bild darstellten. Fiktion und Realität gingen dabei ein wechselseitiges Verhältnis ein.

Zu diesem Ausstellungsprojekt ist eine Publikation erschienen.

Kuratorin: Katja Schroeder

Die Publikation und Ausstellung wurden gefördert von