Dries Depoorter

Surveillance Paparazzi, 2018
Plexiglasbox, graviert, mit LED, Kabeln und Monitoren
100 x 50 x 10 cm
Courtesy of the artist

Surveillance Paparazzi von Dries Depoorter thematisiert das Phänomen der globalen Überwachung im öffentlichen Raum. Über das Internet war das System mit zahlreichen Überwachungskameras weltweit verbunden, die ungesichert Bilder aufzeichnen und übertragen. Die Übertragung der live aufgezeichneten Bilder aus Geschäften, Eingangsbereichen und öffentlichen Räumen konnten über einen Datenhack direkt in das Werk eingespeist werden. Sobald Depoorters Software dank Abgleich mit einem Bilderkennungsservice von Microsoft (Azure Computer Vision API) öffentlich bekannte Personen erkannte, wurde das Bild in Echtzeit in der Ausstellung sichtbar. Auf den Monitoren von Surveillance Paparazzi erschienen die Namen des VIPs und dazu das Bild aus Wikipedia sowie die dazugehörige GPS-Verortung auf einer Weltkarte.
Maschinelle Gesichtserkennungssoftware und Information Crawler lesen unsere digitalen Suchanfragen, hochgeladenen Bilddateien, Textinformationen und gespeicherten Profile aus. Sie zeichnen kollektive Verhaltensmuster nach und erstellen Verhaltensprognosen, die für marketingtechnische Auswertungen verwendet und behördlichen Überwachungszwecken verwendet werden.

Der belgische Künstler Dries Depoorter (*1991) lebt und arbeitet in Ghent (BE), wo er Medienkunst an der Royal Academy of Fine Arts studierte. Die meisten seiner Arbeiten drehen sich um die Themen Online-Identität, Privatheit und Überwachung im Internet.