Eric van Hove
V12 Laraki, 2013

Mischtechnik, 53 Materialien, darunter weißes und rotes Zedernholz aus dem Mittleren und Hohen Atlas, Walnuss-, Zitronen-, Orangenholz, Makassar-Ebenholz, Mahagoniholz, Thuyaholz, marokkanisches Buchenholz, rosafarbenes Aprikosenholz, Perlmutt, gelbes und rotes Kupfer, vernickelte Kupferdrähte, Schmiedeeisen, recyceltes Aluminium, Neusilber, Silber, Zinn, Kuh- und Ziegenknochen, Malachit aus Midelt, Achat, grüner Onyx, Tigerauge, Stein aus Taroudant, Sandstein, roter Marmor aus Agadir, schwarzer Marmor aus Ouarzazate, weißer Marmor aus Béni Mellal, rosafarbener Granit aus Tafraoute, Ziegen-, Lamm- und Kuhhaut, Harz, Kuh- und Widderhorn, paläozoische Ammonit-Fossilien aus Erfoud, Ton aus Ourika, Terrakottafliesen mit Glasemaille („Zellige“), grüne Emaille aus Tamgrout, Farbe, Baumwolle, Arganöl, Kork, Henna, Ampfer
180 x 150 x 150 cm, 380 kg
Courtesy Hood Museum of Art, Dartmouth College, Hanover, New Hampshire (USA); gekauft mit der Unterstützung von Mrs. Harvey P. Hood W’18 Fund und von Mr. and Mrs. Joseph H. Hazen

Der V12 ist ein zwölfzylindriger Motor der Marke Mercedes-Benz. Dieses Modell findet sowohl in der Zivil- als auch Militärindustrie Anwendung. Neben dem Einsatz in Fahrzeugen der Oberklasse, Sportwagen sowie als Panzermotor wurde der V12 auch als Flugmotor insbesondere während des Zweiten Weltkriegs für britische und deutsche Maschinen verwendet. Die Skulptur V12 Laraki nimmt Bezug auf eine Begebenheit aus dem Jahr 2002. Der marokkanische Autodesigner Abdeslam Laraki entwickelte den ersten Prototypen eines Supersportwagens, der gänzlich in Marokko gefertigt werden sollte. Damals konnte der Motor in der vorgegebenen Zeit nicht mit der gewünschten Leistung vor Ort produziert werden, sodass ein V12 Motor von Mercedes-Benz zugekauft wurde. Abdeslam Laraki präsentierte den fertigen Sportwagen Fulgura 2004 auf der internationalen Automobilausstellung in Genf.

Van Hove knüpfte an dieses Ereignis an und stellte in neun Monaten eine exakte und maßstabsgetreue Replik des Mercedes-Benz V12 Motors her. Das industriell hergestellte Objekt wurde in eine skulpturale Form übersetzt, die nicht Leistung und Funktion, sondern den Prozess manueller und kollaborativer Fertigung unter Einsatz spezieller regionaler und dem ursprünglichen Objekt wesensfremder Materialien ins Zentrum setzt.

Die Skulptur wurde in all ihren Einzelteilen von fünfzig erfahrenen und qualifizierten marokkanischen Handwerkern hergestellt. Die 465 Einzelteile des V12 Motors wurden dabei aus 53 Materialien nachgebaut.