Lost in translation

24.01.2011

Im Januar 2011 war die deutsche Künstlerin Nadja Marcin (geb. 1980, lebt und arbeitet in New York) zu Gast im Deutsche Börse Residency Program.

Marcin‘s Arbeiten, die sich neben Video und Performance auch dem Medium der inszenierten Fotografie bedient, kreisen unter intensivem Einsatz der eigenen Identität und Körperlichkeit um die Abgründe und Grenzen unserer sozialen Rollen, vertrauten Riten und der daraus resultierenden Verletzlichkeit. Unveränderlich wirkende Zustände werden auf überraschende Weise durchbrochen und auf multiplen Ebenen spielerisch neu zusammengefügt. Der Betrachter wird aus der trügerischen Sicherheit der Rolle des reinen Beobachters heraus mit einer ansatzweise vertrauten Situation konfrontiert, die Marcin nach und nach als soziales Konstrukt exponiert und humorvoll hinterfragt. Für den Betrachter werden neue Blickwinkel eröffnet. Gefasst werden die Arbeiten unter dem Titel „Lost in Translation“, der als thematische Schlagzeile auf die immensen Möglichkeiten und die gleichzeitige Beschränktheit von menschlicher Kommunikation hindeutet. Am 24. Januar um 19.30 Uhr stellte Nadja Marcin bei einem Gespräch in der Deutsche Börse Residency ihre Arbeiten vor und nahm dazu Stellung.

Nadja Verena Marcin studierte an der Columbia University und konnte mit ihren Arbeiten bereits zahlreiche Preise gewinnen (u.a. International Artist Career Development Grant, ARTworks International Inc., Fulbright, DAAD). Diese zeigt sie im Rahmen internationaler Ausstellungsprojekte, auf Biennalen und in Zusammenarbeit mit Galerien (u.a. Videonale 11 & 10, Kunstmuseum, Bonn; Mediations Biennale, Poznan, 2008; Fulbright Award, 2007; ‚Jumpnights‘, Ludwig Museum, Cologne, 2007).

Ab dem 21. Januar (bis 5.März 2011) waren Marcin’s Arbeiten unter dem Titel „Lost in Translation“ in der jens fehring gallery zu sehen, während der Eröffnung zeigte sie dort am 20. Januar eine neukonzipierte Performance. Am 27. Januar um 19 h wurde in der jens fehring gallery ein von Marcin kuratiertes Screening mit Video-Arbeiten der Künstler Ronnie Bass, John Bock, Shelly Silver und Daniela Libertad gezeigt, die sowohl vom Ansatz her, als auch thematisch in der Nähe von „Lost in Translation“ zu verorten sind.