Kühlraum PSI +

Der Kühlraum war ein Ort, in dem die Glaubwürdigkeit sinnlicher Wahrnehmung und die der medialen Abbildung hinterfragt wurde. Der Besucher betrat einen Ort, in dem Phänomene geschahen, die sich einer logischen Erklärung zu entziehen schienen. In dem Glaskolben befand sich die hauptsächlich aus Zellulose und Glykoproteinen bestehende Biomasse der Algen und Pilze, die nach der Dopamin- und Psilocin-Gewinnung übrig blieb. Sie wurde mit Reinwasser gemischt und zu Schleim gerührt. Abgefüllt in Dosen fand sich dieser Schleim auch in den Kühlschränken, deren Türen und Schubladen sich wie von Geisterhand öffneten. Der Blick auf die Überwachungskamera verriet die Anwesenheit eines dem menschlichen Auge verborgenen dämonischen Wesens. Dämonen bilden in der Arbeit von Feuerstein ein wiederkehrendes Motiv, das von der griechischen Mythologie bis zur modernen Physik und Informatik reicht. Feuerstein verweist in seiner Daimonologie auf biochemische Prozesse, aber auch auf Algorithmen in digitalen Kommunikationsflüssen, die Systeme und deshalb auch uns überwachen und steuern.