La Caoba (Larry Bonćhaka und Sopo Kashakashvili)
La Caoba, 2025-fortlaufend
Performative Installation
Maße variabel
Mit Beiträgen von Anna Pezzoli, Tracy Naa Koshie Thompson, Elene Gelovani und Lizi Kashakashvili
Realisiert dank der Unterstützung von Sonja Prochorow, Samuel Götschin, Leonie Englert und Romildo Olympio
Courtesy der Künstler:innen
La Caoba ist eine globale off-the-grid Bewegung, die von Larry Bonćhaka (*1994, Accra, GH) und Sopo Kashakashvili (*1994, Tiflis, GE) ins Leben gerufen wurde und sich für die Wiederherstellung der Umwelt, die nachhaltige Entwicklung der Gemeinden und die Stärkung der Wirtschaft einsetzt. Durch die Integration groß angelegter Aufforstungsprojekte mit gemeinschaftlich geführten Initiativen zielt La Caoba darauf ab, sich selbst erhaltende Ökosysteme zu schaffen, in denen Mensch und Natur gemeinsam gedeihen.
Im Frankfurter Kunstverein wächst ein lebendiger Raum heran. Ein gemeinsamer Esstisch steht im Mittelpunkt – ein Ort, an dem das Brot gebrochen und Brücken geschlagen werden. Workshops, forschungsbasierte Beiträge/künstlerische Recherchen und Materialien rund um Landwirtschaft und um den Handel und Transport von Lebensmitteln beleben den Raum im Verlauf der Ausstellung And This is Us 2025. Wir arbeiten mit örtlichen Landwirt:innen, Umweltstiftungen und weiteren kreativen Menschen zusammen, die wie wir tief in den Rhythmen der Natur verwurzelt sind und die Umwelt und Lebensmittel als Orte der Heilung und der Hoffnung neugestalten wollen.
Unsere Präsentation beinhaltet externe Beiträge von Anna Pezzoli, Tracy Naa Koshie Thompson, Elene Gelovani und der Designerin und Architektin Lizi Kashakashvili und wurde realisiert dank der Unterstützung von Sonja Prochorow, Samuel Götschin, Leonie Englert und Romildo Olympio. Gemeinsam verwandeln wir diesen Raum in ein lebendiges Ökosystem – eine gemeinsame Basis für Dialog, Aktion und kollektives Träumen.
Unser gemeinsamer Hunger nach Veränderung brachte uns zusammen. Durch die universellen Sprachen der Musik und des Kochens fanden wir nicht nur eine gemeinsame Basis, sondern auch einen gemeinsamen Herzschlag. Das Vertrauen in die Ideen und Projekte der anderen wuchs organisch, so dass wir ein Geflecht der Zusammenarbeit webten, welches zu einem Kollektiv wurde. Indem wir Menschen mit unterschiedlichen Leidenschaften zusammenbrachten, lernten wir, gemeinsam zu recherchieren, Performances zu entwickeln, Interventionen zu inszenieren, Vorträge zu halten und etwas aufzubauen, das größer ist als wir selbst – eine Familie.
Doch die Fragen, die uns antreiben, sind nach wie vor dringend und unnachgiebig: Wie kann Kunst zu einer lebendigen, atmenden Kraft der Veränderung werden? Welche Arten von Gemeinschaften formen wir, wenn wir Menschen über die Grenzen hinweg zusammenbringen?
Unsere Arbeit beginnt immer mit dem Persönlichen – unseren eigenen Geschichten, unseren Autobiografien. Wir tauschen Ideen aus, graben in Archiven und beschäftigen uns mit Objekten, Architektur und Raum als Orte der Aktivierung. In einer Welt, die durch Spaltung und Angst zerrissen ist, wurzelt unser Widerstand in der Praxis und im Austausch unserer Traditionen. Für uns ist Widerstand keine große Geste, sondern ein intimer Akt – eine gemeinsame Mahlzeit, ein Gespräch, ein Samen, der von Hand zu Hand weitergegeben wird.
Mit La Caoba, unserem Projekt und unserer Bewegung, richten wir unser Augenmerk auf Ghana, wo die Abholzung der Wälder eine Krise darstellt, die sofortiges Handeln erfordert. Dies ist nicht nur ein Umweltproblem, es ist ein Kampf ums Überleben, um das Erbe, um die Zukunft. Ihre Anwesenheit und Ihre Unterstützung sind nicht nur wertvoll – sie sind lebenswichtig. Schließen Sie sich uns an, wenn wir die Aromen Georgiens und Ghanas miteinander teilen und die Heilung der Vorfahren in einen globalen Wandteppich einweben.
Lebensmittel sind unsere Waffe des Widerstands und der Erneuerung. Durch den Austausch von Konservierungstechniken, Rezepten und Gewürzen beseitigen wir Grenzen – sowohl physische als auch metaphorische. Wir lehnen Kategorisierung und Trennung ab und laden Sie stattdessen zu Zeremonien des „Wurzelteilens“ und zu kollaborativen Kunstpraktiken ein, die Verbindung statt Trennung feiern.
Handel, Austausch und Gewerbe waren schon immer das Lebenselixier des menschlichen Überlebens und der Gemeinschaft. Wir fordern diese Handlungen zurück und verleihen ihnen einen Sinn. Diese Ausstellung ist nicht nur eine Präsentation, sie ist ein Aufruf zum Handeln, eine Plattform für den Wandel.
La Caoba – Mahagoni auf Deutsch – ist mehr als nur ein Baum. Es ist die Verkörperung der Widerstandsfähigkeit. Das in den Tropen beheimatete Mahagoni wurde zu Möbeln, Booten und Musikinstrumenten verarbeitet, und seine Stärke zeugt von seinem Wert. Und doch hat genau diese Stärke zu seinem Niedergang geführt. La Caoba ist auch der zweite Vorname unseres Sohnes, ein Symbol für Wachstum und Vermächtnis. Mit der Unterstützung unseres Projekts leisten Sie einen Beitrag zu einem Wiederaufforstungs- und Skulpturenparkprojekt in Prampram, Ghana, im Großraum Accra – ein lebendiges Denkmal der Regeneration.
Text von Sopo Kashakashvili und Larry Bonćhaka
WARUM LA CAOBA IHRE UNTERSTÜTZUNG BENÖTIGT
Eingebettet in die Küstenstadt Prampram, Ghana, liegt dieses wertvolle Stück Land – reich an Biodiversität, kulturellem Erbe und natürlicher Schönheit. Benannt nach den majestätischen Mahagonibäumen (caoba auf Spanisch), die einst hier wuchsen, war dieses Gebiet ein Rückzugsort für Wildtiere, eine Quelle heilender Pflanzen und ein unverzichtbarer grüner Raum für die lokale Gemeinschaft.
Doch im Laufe der Jahre haben unkontrollierte Bebauung und Landraub das empfindliche Gleichgewicht von Pflanzen- und Bodenleben bedroht. Wälder wurden gerodet, Feuchtgebiete trockengelegt, Wildtiere verdrängt – und so steht dieses ökologische Juwel kurz davor, für immer verloren zu gehen.
Aber es gibt noch Hoffnung. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dieses Land vollständig zu erwerben und dauerhaft zu schützen – als Zufluchtsort für die Natur, als CO₂-Speicher und als lebendiges Vermächtnis für kommende Generationen. Durch die Sicherung des Landes können wir seine Ökosysteme wiederherstellen, nachhaltige Landwirtschaft fördern und ein Modell für gemeinschaftlich getragene Naturschutzprojekte schaffen.
Dieses Land ist mehr als nur Boden – es ist unser Erbe, unsere Umwelt und unsere Zukunft. Mit Ihrer Unterstützung können wir es wieder zum Leben erwecken – mit Pflanzen, Wasser und Tierwelt.
Unser Ziel ist es, ein etwa 4.000 Quadratmeter großes Grundstück vollständig zu erwerben, den Boden zu regenerieren, Bäume wie Akazien als natürlichen Windschutz zu pflanzen, Betreuer:innen auszubilden und einen Brunnen zu graben, da es in dieser Region bislang keinen Zugang zu Wasser gibt. Um das Wiederaufforstungsprojekt voranzubringen, benötigen wir 25.000 Euro.
UNSERE ZIELE UND WOZU WIR UNS VERPFLICHTEN
- Erwerb eines 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks – 15.000 Euro
- Bodensanierung mit Kompost und stickstoffbindenden Pflanzen – 2.500 Euro
- Pflanzung von Bäumen wie Akazien, Eichen und Mahagoni als natürlicher Windschutz – 3.000 Euro
- Gartenbau-Schulung für Betreuer:innen (Dauer: 3 Monate) – 2.500 Euro
- Schaffung eines Wasserzugangs für die Gemeinschaft, Pflanzenwelt und Tierwelt – 2.000 Euro
Mit Ihrer Unterstützung – durch den Kauf von Naturprodukten von La Caoba und Spenden über GoFundMe – können wir sicherstellen, dass neues Leben entsteht und die Menschen in Prampram inspiriert werden, Teil dieser Bewegung zu werden.
Spenden Sie jetzt und werden Sie Teil dieser wichtigen Mission!
GoFundMe-Link: https://gofund.me/fb6c6e79
Vielen Dank!
Anna Pezzoli
Aliveness, 2025
Sojabohnensprossen führen im Inneren eines Aquariums die Choreografie mit dem Titel Aliveness (Lebendigkeit) auf.
Geleitet von der Pumpe – dem pulsierenden Herzen, das durch Luftstöße den Rhythmus vorgibt – drehen sie sich in stillen Schleifen.
Der Blick wird hineingezogen, verführt von der Transparenz, sicher an seinem trockenen Ort.
Diese keimenden Samen stecken im Kreislauf fest. Ist das Drehen eine Überlebensstrategie? Was, wenn wir aufhören? Wäre Wurzeln schlagen vielleicht fruchtbarer? Würde die Ruhe neue Formen des Wachstums ermöglichen?
Tracy Naa Koshie Thompson
Kanzo Caves, 2025
Die Kanzo-Höhlen sind Teil meiner topografischen Erkundung der Mikrowelten der Lebensmittel. „Kanzo“ bedeutet in der ghanaischen kulinarischen Tradition ‚verkohlter Reis‘, der sich am Boden von Töpfen bildet. Die digitalen Landschaften für diese Virtual-Reality-Erkundung entstehen durch eine Kombination aus Digital Elevation Modelling und Mikroskopie modifizierter Lebensmittel. Ich verändere Lebensmittel aus Reis, Weizen und Hirse zu unterschiedlichen Kristallisationsstrukturen, die anschließend in digitale Formen zurückübersetzt werden. Dieses Werk verschmilzt und hinterfragt die Genres Stillleben und Landschaft, um sich mit der gemeinsamen Morphogenese und Ökologie der Dinge auf unterschiedlichen Maßstabsebenen auseinanderzusetzen – einschließlich mikrobiellen Lebens und ungewöhnlicher Formen. Auf den digitalen Terrains erscheinen auch die Körper von Buchläusen, die als Teil des Ökosystems die von mir verwendeten Lebensmittel zersetzen.
Larry Bonćhaka und Sopo Kashakashvili arbeiten als künstlerisches Duo zusammen und verbinden in ihrer Arbeit kulinarische Praktiken, theoretische Forschung und Improvisation, um partizipative Erfahrungen zu schaffen. Beide sind Gründungsmitglieder des Künstler:innen- und Architekt:innenkollektivs commune6x3 und haben ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main (DE) absolviert, Bonćhaka 2023 und Kashakashvili 2024.
Ihre Performances und Interventionen wurden u.a. im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden e.V., Wiesbaden (DE), den Opelvillen, Rüsselsheim (DE), dem Theater der Welt, Frankfurt am Main (DE), der Kressmann Halle, Offenbach am Main (DE), dem Diamant Museum of Urban Culture, Offenbach am Main (DE), der Documenta 15 mit commune6x3, Kassel (DE), dem Künstler*innenhaus Mousonturm, Frankfurt am Main (DE) und den Royal Parade Grounds, Kumasi (GH) präsentiert. Sie haben auch Interventionen im öffentlichen Raum geschaffen, Dinner-Performances veranstaltet, an Modenschauen gearbeitet und 2024 ein mobiles Skulpturenpark-Projekt in Kumasi (GH) initiiert.