Tatsuo Miyajima, „Life face, vol. 1“, 1990
Prägedruck, handcoloriert, Unikate, Signiert
58 x 77 cm
Auflage 50
600€ (Einzelpreis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten )
Exklusiv für Mitglieder
Der japanische Künstler Tatsuo Miyajima (geb. 1957) studierte an der Tokyo National University of Fine Arts and Music und hat im Zuge mehrerer Stipendien einige Zeit in New York, Berlin und Paris verbracht. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und sind Bestandteil einiger großer Sammlungen. Anfang der 1980er Jahre führte Tatsuo Miyajima Performances auf, in denen er zum Beispiel in den Park von Yokohama ging, einen lauten Schrei von sich gab und die Reaktionen der überraschten Passanten auf Video aufzeichnen ließ. Diese Mischung aus einerseits direkt kommunikativen Appellen ans Publikum und andererseits konzeptuellem Wirkungskalkül ist nicht nur in den frühen Arbeiten Miyajimas bemerkenswert, sondern auch in jenen Leuchtdioden-Installationen, die den Künstler nach seiner Teilnahme an „Aperto“ 1988 in Venedig international bekannt machten. Seine Zahlendisplays aus Licht emittierenden Dioden zeigen die Ziffern 1 bis 9 bzw. 9 bis 1 in ständiger Abfolge. Die endlose Wiederholung der Zahlen dient als Hinweis auf den unendlichen Kreislauf des Lebens. Die Null als Symbol des Absoluten, aber auch des Nichts und des Stillstands bleibt ausgespart. So wie jeder Mensch eine individuelle Lebenszeit hat, so besitzen auch die leuchtenden Zählwerke ihren eigenen Zeitrhythmus. Das Zählen wird zur Metapher für die Auseinandersetzung mit den Grundfragen des menschlichen Daseins, mit Zeit und Raum, Leben und Tod. Drei Leitmotive, welche ihren Ursprung in der Philosophie des Buddhismus haben, prägen Miyajimas Werk: „Alles verändert sich ständig, alles ist miteinander verbunden, alles besteht ewig.“