Gegenforensik: Motivation und Methoden von Forensic Architecture
Öffentliche Führung

21.08.2022, 14:00 Uhr

durch die Ausstellung Three Doors – Forensic Architecture/Forensis, Initiative 19. Februar Hanau, Initiative in Gedenken an Oury Jalloh mit Paula Maß

Forensische Untersuchungen dienen der Ermittlung von Tathergängen, der Aufklärung von Straftaten vor Gericht und erfolgen gewöhnlich im Auftrag von Staatsanwälten, Gerichten und Polizeidienststellen. Meist bleiben die Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit vorenthalten. Die kollektiven Recherchearbeiten von Forensic Architecture werden beauftragt von zivilen Opfern und Bürger*inneninitiativen, NGOs und unabhängigen Vereinen. Die Ergebnisse werden im Rahmen von Gerichtsverhandlungen als Beweismittel eingesetzt, um zum Beispiel menschenrechtsverletzende Taten, Ökozide, staatlich-rassistischer und unternehmerischer Gewalt aufzuklären. Sie bezeichnen ihre Arbeit als Gegenforensik. Zugleich werden diese Beweismittel bewusst in Kulturinstitutionen – wie im Frankfurter Kunstverein – präsentiert und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Diese Unterschiedlichkeit der Präsentationsformate von Forensic Architecture mag auf den ersten Blick verwundern. In der Führung werden anhand von ausgesuchten Investigations folgende Fragen diskutiert: Sind die investigativen Arbeiten von Forensic Architecture Kunst oder juristisch verwendbares Beweismaterial? Welche sind die Methoden des innovativen gegenforensischen Ansatzes? Welche Motivation liegt die Arbeit von Forensic Architecture zugrunde?

Mit Voranmeldung via E-Mail an post(at)fkv.de. Die Führung kostet 3 € zzgl. Eintritt.