Künstlergespräch mit Fabian Reimann

11.09.2012

Im Rahmen des Deutsche Börse Residency Program

Fabian Reimann (*1975 in Bremerhaven) studierte zunächst Germanistik in Bremen, dann Grafik, Buchkunst und Bildende Kunst in Leipzig und verband schließlich seine beiden Arbeits- und Forschungsschwerpunkte durch ein Studium der Textuellen Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seine künstlerische Arbeitsweise ist die eines interdisziplinären Forschers. Er recherchiert über meist historische Sachverhalte wie den Kalten Krieg, ein Kaufhaus in Leipzig oder die ersten Atomtestgebiete und setzt die vielschichtigen Ergebnisse seiner Untersuchungen künstlerisch um.

Im Projekt „Das geteilte Wissen“ verbindet Fabian Reimann seinen Wohnort Leipzig mit Frankfurt als kurzfristigem Aufenthaltsort während seiner Residency. Die Tatsache, dass sich in beiden Städten eine Nationalbibliothek befindet, erkennt er als ein Erbe des Kalten Krieges und ein Überbleibsel des geteilten Deutschlands, das bis heute sein gedrucktes Wissen in zwei parallel existierenden Bibliotheken versammelt.
Damit wird der Arbeitsplatz – die Frankfurter Nationalbibliothek – zum Untersuchungsgegenstand, zu dem Fabian Reimann dokumentarisches Material sichtete, Interviews führte und sich in die Geschichte der beiden Bücherzentren vertiefte. Seine Recherche bündelte er in einem Bildessay, Film und einer narrativen Installation.