Künstlergespräch mit Sebastian Gräfe

14.03.2013

So vielfältig die Konzepte, Produktionsweisen und Medien sind, mit denen Sebastian Gräfe (*1976) arbeitet, so augenfällig ist seine inhaltliche Spezialisierung auf Themen wie Natur und Wetter. In poetischer und verspielter Art und Weise gelingt es ihm, den Blick auf oft übersehene Naturphänomene zu lenken: Sebastian Gräfe wanderte zwei Wochen lang den Wolken am Himmel über Schwäbisch Gmünd hinterher, baute ein „Windfahrrad“, mit dem man auf der Stelle fahren kann, oder trug einen Ghettoblaster durch Berlin aus dem Vogelgezwitscher zu hören war. Mit seinen von einer minimalistischen Ästhetik geprägten Arbeiten, hinterfragt er die Wahrnehmungs- und Erfahrungsprozesse des Betrachters und deutet dabei auf das verzerrte Verständnis von Natur in der westlichen Welt hin.

Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, wurde er unter anderem mit einem Jahresstipendium des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Während seines Aufenthalts in Frankfurt im Rahmen des Deutsche Börse Residency Program, konzipierte er seine Arbeit, die in der aktuellen Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins „Vereinzelt Schauer – Formen von Wetter“ zu sehen war.