Vortrag: Wetterlagen in der Porträtfotografie

25.04.2013

Vortrag von Tania Ost im Rahmen der Vortragsreihe „My Theme“

Unbestritten ist das Wetter in der Fotografie ganz wesentlich für das Bildergebnis und motiviert nicht selten dazu, überhaupt nach der Kamera zu greifen: dramatische Wolkenszenarien, farbenprächtige Sonnenuntergänge, Nebelschwaden, die Hochhaustürme im Nichts versinken lassen. Im Unterschied dazu könnte man meinen, dass das Wetter im Falle des fotografischen Porträts eine nur untergeordnete, bisweilen sogar keine Rolle spielt. Jedoch zeigt sich bei genauerem Hinsehen, dass das Wetter – als naturgegebenes oder als künstlich im Studio erzeugtes – den Porträtierten von einer Atmosphäre umrahmt, die seine Darstellung auf unterschiedlichste Weise prägt oder darüber hinaus dessen Erscheinungsbild ganz konkret beeinflusst: Ins starke Sonnenlicht können die Augen nur blinzeln, das Haar ist vom Wind zerzaust. Wetter in der Porträtfotografie kann weit mehr als bloßes Licht oder reine Kulisse sein, sondern drückt möglicherweise jene Stimmung des Augenblicks aus, der festgehalten wurde als das Wetter gerade so oder so war.

Tania Ost (*1979 in Karlsruhe), studierte Architektur an der Technischen Universität in Darmstadt. Neben ihrer Tätigkeit als Architektin studierte sie Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seit 2011 ist Tania Ost dort Promovendin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Kunstgeschichte, wo sie zu „Langzeitprojekten in der Porträtfotografie“ forscht.

„My Theme“ gibt angehenden Wissenschaftler/innen aus Frankfurt und Umgebung die Möglichkeit, im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des Frankfurter Kunstvereins ihre Interessens- und Forschungsschwerpunkte einem breiteren Publikum vorzustellen. Dabei steht nicht ein Vortrag nach klassisch akademischen Maßstäben im Mittelpunkt, sondern ein spannender Einblick in aktuelle Forschung.