Das Wesen im Ding

05.02.2010 — 25.04.2010

Eröffnung: 4. Februar 2010, 19 Uhr

Die Repräsentation oder Imitation der für wirklich gehaltenen Welt ist heute kaum noch ohne ein Nachdenken über deren konstruierten Charakter möglich. Gleichzeitig gibt es aber auch ein unmittelbares Interesse an der Dinghaftigkeit des uns Umgebenden. In der Kunst zeigt es sich als visuelle Mimesis, wenn Ausschnitte der realen Welt dargestellt werden, um deren Wesen in spezifischen Konstellationen und Dingen manifestieren zu können.

Mithilfe künstlerischer Strategien wie serieller Verfahren, Fragmentierung, Skalierung oder Auflösung entstehen dabei Abbildungen der Natur- und Dingwelt, die oftmals ihren Wirklichkeitsbezug oder ihren eigenen Status in Frage stellen.

Die Ausstellung „Das Wesen im Ding“ nahm das Konzept der Mimesis – verstanden als nachahmende Darstellung der Wirklichkeit – und ihre Rolle in zeitgenössischen künstlerischen Produktionen als Ausgangspunkt.

Die Arbeiten und Projekte von Nina Canell, Florian Haas, Till Krause, Bettina Lauck, Yoon Jean Lee, Egill Sæbjörnsson und Andreas Wegner präsentierten verschiedene Methoden der Suche nach dem „Wesen im Ding“. Sie zeigten malerische, fotografische oder gefilmte Abbilder profaner Gegenstände wie etwa Flaschen, Gläser, Kugeln, Steine, Pilze, Blumen, Werkzeuge, Spielwaren oder Alltagsprodukte.

Mit unterschiedlichen Beobachtungs- und Darstellungsmethoden stellen sie Versuche an, von der Gestalt eines Gegenstands auf dessen Wesen zu schließen. Dabei bringen sie aber auch grundsätzlich Neues hervor: Scheinbar vorgefundene oder künstlich erschaffene Dinge entfalten durch serielle fotografische Analyse, durch bühnenartige Inszenierung oder durch situative Konstellation ganz unerwartete Wesenszüge.

Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten befragen exemplarisch die Beschaffenheit von „realer Welt“ und das Verhältnis des Betrachters zu ihr. Ergänzend zu den sieben künstlerischen Positionen wurden einige Exponate aus der Sammlung des Museum der Dinge / Werkbundarchiv (Berlin) gezeigt.

Beteiligte Künstler: Nina Canell, Florian Haas, Till Krause, Bettina Lauck, Yoon Jean Lee, Egill Sæbjörnsson, Andreas Wegner

Kurator: Dr. Holger Kube Ventura