Isa Genzken / Emilio Prini

17.03.2000 — 07.05.2000

Isa Genzken
„Urlaub“ präsentierte neue Arbeiten von Isa Genzken (*1948), die in verschiedenen Medien – Skulptur, Fotografie, Film – räumliche und zeitliche Strukturen als Grundkoordinaten plastischer Gestaltung thematisieren. Der Titel der Ausstellung verortet diese Arbeiten in einem System möglicher Assoziationen, ohne sie auf diese festzulegen. Das Phänomen Urlaub erscheint vielmehr als suggestiv-produktive Form und Freiraum von Wahrnehmung und Gestaltung.
Neben Modellen für „Strandhäuser zum Umziehen“, die die skulpturale und architektonische Dimension dieses Bautypus ausloten, fanden sich unter anderem im Innenraum installierte Markisen, eine umfangreiche Fotoserie über die Reise auf einer Segelyacht und ein Film, den Genzken über einen Besuch bei ihren Großeltern gedreht hat. So heterogen diese Arbeiten auf den ersten Blick wirken, im Kontext ihrer Installationen bilden sie einen inneren Zusammenhang, der den Zeitraum Urlaub zwischen Reise und Erholung, funktional gestalteter Freizeit und temporärem Aufenthalt in einem „anderen Raum“ lokalisiert.
Mit freundlicher Unterstützung der DG-BANK Kulturförderung

Emilio Prini
Emilio Prini (*1943) zählt zu den Begründern der italienischen „Arte Povera“, deren konzeptuelle Ideen er bis heute konsequent verfolgt. Seine Arbeiten thematisieren mit minimalen Mitteln sowohl die optische als auch die physische Wahrnehmung der Welt. Diese oft skulpturalen Objekte, die aus der ästhetischen Betrachtung des scheinbar alltäglichen resultieren, präsentieren sich als Spuren von Wahrnehmung und Erfahrung aus der Welt.

Die Präsentation seiner Arbeiten steht für Prini ganz im Zeichen von Authentizität und Aktualität. Seine Arbeiten entstehen immer wieder neu, werden rekonstruiert und rekontextualisiert. Jede Ausstellung bleibt als Ergebnis einmalig. Im Frankfurter Kunstverein stellt Prini Objekte aus den späten 60er Jahren neben Werke, die er speziell für die räumliche Situation vor Ort konzipiert hat. Damit wird der Kontext, innerhalb dessen Kunst entsteht, nicht zum historisierenden Rahmen, sondern zur Referenz, die sich im Jetzt situiert. Prinis „Standards“ kennen eine Lösung, in der alle Möglichkeiten enthalten sind. Sie kennen Kombinationen, aber keine Variation. Das Resultat ist einzigartig: nicht mathematisch sondern logisch – ultralogisch.