Making History

24.04.2012 — 08.07.2012

Die zentrale Hauptausstellung „Making History“ der ersten Ausgabe von RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain nahm die künstlerische Reflexion von öffentlichen Bildern in den Blick und beschränkte sich dabei nicht auf das Medium Fotografie, sondern bezogt auch Video und Film mit ein. Die Ausstellung zeigte im Frankfurter Kunstverein, im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, im MMK Zollamt und an zwei Orten im öffentlichen Raum unterschiedliche Positionen, die die Inszenierung von Realität durch Medienbilder thematisieren. 38 renommierte internationale Künstler/innen, unter ihnen Viktoria Binschtok, David LaChapelle, Omer Fast, Alfredo Jaar, Barbara Klemm, Gustav Metzger, waren in der Ausstellung präsent. Neben Thomas Demand mit seiner aufwändigen Installation „Embassy“ waren in der Hauptausstellung auch Harun Farocki mit drei Teilen seiner neuesten mehrteiligen Installation „Ernste Spiele“ vertreten sowie Walid Raad, soeben mit dem Hasselblad Award ausgezeichnet. Dazu kamen zahlreiche Neuentdeckungen, die in ihren Arbeiten ein breites Spektrum künstlerischer Auseinandersetzung mit öffentlichen Bildern zeigten.

In Mediengesellschaften entsteht Realität erst durch Bilder: Gesellschaftliche Ereignisse scheinen nur dann stattzufinden, wenn sie medial präsent sind. Gerade die jüngere Generation definiert sich heute in starkem Maße über Abbildungen: imago ergo sum. Nicht nur gesellschaftlich und politisch bedeutende, sondern auch private, banale und marginale Ereignisse werden heute zum Bestandteil öffentlicher Realität, wenn sich Bilder davon durch mediale Schneeballeffekte in Social-Media-Netzwerken verbreiten. Wer Bilder herstellt, ist immer auch Konstrukteur von Realität. Diese Entwicklung lässt sich auch anhand der fotografischen Dokumentation historischer Ereignisse nachvollziehen, die bis heute eng an politische Konflikte und Kriegsereignisse geknüpft sind. Die Künstler in der Ausstellung bieten keine eigenen Geschichtsmodelle an. Stattdessen sind in ihren Arbeiten unterschiedliche Sichtweisen auf historische Ereignisse zu erkennen, die als erweiterte Darstellungsformen von Geschichte sowie als subjektive Historienbilder verstanden werden können und eigenständige Vorstellungen über die Entstehung von Historie vermitteln.
Ausstellungsorte: Frankfurter Kunstverein, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, MMK Zollamt wie auch an zwei Orten im öffentlichen Raum.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Beteiligte Künstler: Taysir Batniji (AUT), Nina Berman (USA), Viktoria Binschtok (D), Black.Light Project (D), Robert Boyd (USA), Luc Delahaye (F), Thomas Demand (D), Harun Farocki (D), Omer Fast (IL/USA), Samuel Fosso (RCA), Kathrin Günter (D), Hofmann&Lindholm (D), James Howard (GB), Alfredo Jaar (USA), Sven Johne (D), William E. Jones (USA), Barbara Klemm (D), Petra Köhle & Nicolas Vermot Petit-Outhenin (CH), David LaChapelle (USA), Eva Leitolf (D), Armin Linke (D), Gustav Metzger (GB), James Mollison (GB), Simon Norfolk (GB), Peter Piller (D), Elodie Pong (CH), Paul Qaysi (USA), Walid Raad (LIB), Doug Rickard (USA), Martha Rosler (USA), Michael Schmidt (D), Frank Schramm (USA), Manit Sriwanichpoom (TH), Hank Willis Thomas (USA), Oliviero Toscani (I), Jeff Wall (CAN), Michael Wolf (F) u.a.

Kuratoren: Anne- Marie Beckmann (Art Collection Deutsche Börse), Lilian Engelmann (Frankfurter Kunstverein), Peter Gorschlüter (MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main), Dr. Holger Kube Ventura (Frankfurter Kunstverein), Alexandra Lechner (Darmstädter Tage der Fotografie) und Celina Lunsford (Fotografie Forum Frankfurt)

Weitere Informationen:
RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain
Weißfrauenstraße 1 ● 60311 Frankfurt ● info@ray2012.de ● www.ray2012.de

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