Achselhaar in Anderswelt – Mythische Comics eines Shipibo-Indianers

12.01.2011

Mythische Figuren werden zu Comic-Helden. So wie sich Spiderman und Hellboy zwischen Alltagswelt und „Anderwelt“ bewegen, dabei ihre Gestalt und ihren Zustand ändern, verwandeln sich die Kinder des Sonnengottes auf ihrem Weg zwischen den Ebenen des Shipibo-Kosmos. Elmer Elias Silva, Sohn einer Shipibo-Indianerin aus dem peruanischen Amazonastiefland, erweitert indigene Ausdrucksformen durch den Comic. Mythisches Wissen wird zugleich konserviert und neu erfunden, Erinnerungskultur in neuer Form an ein breiteres, auch westliches Publikum vermittelt. Anhand einer Reihe seiner Werke aus den Jahren 1990-1992, die im Besitz des Weltkulturen Museum sind, soll der Vortrag darstellen, inwiefern Elias Silva die medialen Qualitäten des Comics nutzt bzw. wie er die uns bekannten Strukturen des Comics zu einer indigenen Variante des Genres verändert.

Monika Lodderstaedt, wissenschaftliche Volontärin der Abteilung Amerika am Weltkulturen Museum Frankfurt, studierte Ethnologie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaft an der Universität Tübingen und an der Universidad de
Buenos Aires.