Conspirative Photography
28.04.2010
Joan Fontcubertas Werk beschäftigt sich mit den Wahrheitsbedingungen visueller Informationen. Seine Projekte untergraben die anerkannte Funktion von Fotografien als historische und wissenschaftliche Dokumente und als ein dokumentarisches Medium der Massenkommunikation. Komplexe narrative Strukturen dienen als Vorwand, um aus erkenntnistheoretischer und politischer Perspektive Fragen der Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Authentizität zu diskutieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf „Mockumentarys“ als Kritik, Parodie und Dekonstrruktion traditioneller Dokumentationen – sowohl in Form von Filmen als auch von Standfotografien. Häufig wird in den Bildern mit Ironie und Humor gearbeitet; in einer Art Verschwörung sollen sie das Niemandsland zwischen Realität und Fiktion füllen.
Seit den frühen Siebzigerjahren arbeitet Joan Fontcuberta (*1955, Barcelona) als bildender Künstler und Fotograf und ist darüber hinaus als Kritiker, Theoretiker, Kurator und im Bereich der Kunstvermittlung tätig. Neben der Realisierung von Projekten wie Herbarium (1985), Fauna (1988), Sputnik (1997) und Deconstructing Osama (2007), beschäftigt er sich in seiner Arbeit mit dem Spannungsfeld von Natur, Technologie und Politik.
Eine Veranstaltung des Fotografie Forum Frankfurt in Kooperation mit dem Frankfurter Kunstverein.