Einmischung erwünscht? Die öffentliche Rolle der Intellektuellen

24.11.2010

*Thea Dorn im Gespräch mit Prof. Rainer Forst, Moderation: Peter Siller*

Die Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Thea Dorn beklagte in einem „Spiegel“-Essay das Abhandenkommen der öffentlichen Intellektuellen in der Bundesrepublik. Intellektuelle Einmischung sei jedoch gerade in Krisenzeiten notwendiger denn je. Angesprochen ist damit auch und gerade die kritische Theorie in Frankfurt und ihr Anspruch der Verbindung von Gesellschaftsanalyse und öffentlicher Intervention.

Die Autorin und Moderatorin *Thea Dorn* wurde 1970 in Offenbach am Main geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte Philosophie in Frankfurt, Wien und Berlin und war von 1995 bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin/Dozentin am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Thea Dorn als Autorin von preisgekrönten Kriminalromanen (u.a. „Die Hirnkönigin“, 1999), Dreh- und Sachbüchern (u.a. „Die neue F-Klasse“, 2006) sowie als Moderatorin von Kultursendungen (u.a. „Literatur im Foyer“, seit 2004).

*Rainer Forst* ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach einem Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt/Main, New York und an der Harvard University sowie einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt zur Rechtstheorie in Frankfurt promovierte er im Jahre 1993 (bei J. Habermas) mit einer Arbeit zu Theorien politischer und sozialer Gerechtigkeit („Kontexte der Gerechtigkeit. Politische Philosophie jenseits von Liberalismus und Kommunitarismus“, Suhrkamp 1994) und habilitierte sich im Fach Philosophie mit der Arbeit: „Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs“ (Suhrkamp 2003). Seit November 2007 ist er (gemeinsam mit Prof. Klaus Günther) Sprecher des neu etablierten Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Im gleichen Jahr veröffentlichte Rainer Forst „Das Recht auf Rechtfertigung. Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit“. Sein neuestes Werk „Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse. Perspektiven einer kritischen Theorie der Politik“ erscheint 2010.

*Peter Siller*, geboren 1970, ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).

Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.