Künstlergespräch mit Zsuzsanna Ardó

04.08.2010

Die britisch-ungarische Künstlerin Zsuzsanna Ardó arbeitet als Fotografin und Autorin in London. Das Interesse ihrer Arbeit gilt vor allem den Themen Identität und Kultur. Darüber schrieb sie bereits in mehreren Artikeln und in ihrer bekanntesten Publikation „CultureShock! Hungary“, die 2008 in dritter Auflage weltweit veröffentlicht wurde. Ihre Fotografien wurden weltweit in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, zum Beispiel „Creative Realities in the Mind of the Beholder“ in der Europäischen Komission in Brüssel, „The Urbane Urban“ in Florenz und „The Butterfly Flaps Its Wings“ beim Roma Summit in Cordoba. Zum Zeitpunkt ihrs Aufenthalts in Frankfurt wurde ihre Ausstellung „Meditation, on Woman and Shadow“ im André Kertész Museum für Fotografie in Ungarn gezeigt. Im Auftrag von Amnesty International entstand eine Fotografieserie, die im Guardian veröffentlicht wurde. Ihre Arbeiten beinhalten auch Fotografien der größten Minderheit Europas, die ethnisch-kulturelle Minderheit der Roma in Ungarn, Großbritannien und Sizilien oder auch afrikanische Flüchtlinge auf Malta. Sie sitzt in internationalen Juries für Fotografiewettbewerbe und kuratiert Ausstellungen. U.a. war sie Vorsitzende der Jury für den EC SEE Fotografiewettbewerb und hat die Ausstellung „The Spirit of Film“ für die Britische Filmakademie (BAFTA) kuratiert.

Während ihres Aufenthalts im Deutsche Börse Residency Program in Frankfurt hat sich Ardó den vielfältigen, bewegenden und komplexen Identitäten in Frankfurt gewidmet. Typisch für Frankfurt ist die hohe Zahl der Immigranten: heutzutage haben ca. 40 % der Einwohner einen Migrationshintergrund. Ardós Projekt suchte Wege, die Geschichten, Ängste und Hoffnungen einzufangen und ihnen eine Stimme zu geben, die auf andere Art und Weise nicht gehört würden. Sie lud auch dazu ein, dass sowohl ältere als auch jüngere Immigranten und wohlsituierte deutsche Persönlichkeiten einander reflektieren und die unterschiedlichen Identitäten, Erinnerungen und Hoffnungen, die sich hinter ihrem Alltagsleben verstecken, ausgedrückt werden.

Gespräch in Englisch