Robert Frank und die Bilder dazwischen – Gedanken zu ‚The Americans‘
23.06.2010
„When people look at my pictures I want them to feel the way they do when they want to read the line of a poem twice“. Wenn diese Worte Robert Franks auch sehr persönlich sind, so beschreiben sie vielleicht doch am treffendsten die Beweggründe für die langjährige öffentliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk des Fotografen und Filmemachers. Auffällig ist, dass bisher viele Versuche einer photoästhetischen Kategorisierung der Bilder des in Nordamerika lebenden Schweizers gescheitert sind. So findet man in diesem Zusammenhang sowohl Schlagworte wie ‚Dokumentarfotografie‘ und ‚Subjektive Fotografie‘ als auch ‚Streetphotography‘ oder ‚Fotojournalismus‘ oder sogar die Bezeichnung ‚Photo-Poet‘. Der Vortrag von Sabrina Mandanici hatte es nicht zum Ziel, dem eine weitere Kategorie hinzuzufügen oder eine bereits existierende These zu stützen. Vielmehr sollte mit Hilfe des Vergleichs und der Abgrenzung ein Einblick in das für Robert Frank typische Bildverständnis vermittelt werden. Anhand des fotografischen Hauptwerks ‚The Americans‘ (1950er Jahre) näherte sich die Referentin Franks besonderem Bildbegriff und diskutierte, inwieweit hier das „wie“, das Sehen des „was“ determiniert.
Sabrina Mandanici, geb. 1985, absolviert ein Studium der Kunstgeschichte und Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Mainz und Florenz. Ihre Magisterarbeit hat das Thema „Moving Stills – Zum Bildbegriff von Robert Franks ‚The Americans‘“.
„My Theme“ gibt angehenden Wissenschaftler/innen aus Frankfurt und Umgebung die Möglichkeit, im Rahmen des Veranstaltungsprogramms vom Frankfurter Kunstverein ihre Interessens- und Forschungsschwerpunkte einem breiteren Publikum vorzustellen. Dabei steht nicht ein Vortrag nach klassisch akademischen Maßstäben im Mittelpunkt, sondern ein spannender Einblick in aktuelle Forschung.