Was macht die Kunst? Der Beitrag der Kunst zum Verständnis der aktuellen Krise

08.03.2012

*mit Christoph Menke und Carl Hegemann, Moderation: Peter Siller*

Die aktuellen Krisen gehen an Kunst und Kultur nicht spurlos vorbei. Nicht nur sind vielerorts künstlerische Produktionsstätte von der Wirtschafts- und Finanzkrise unmittelbar betroffen. Auch erweist sich die Kunst mannigfach als Laboratorium, in dem gesellschaftliche Verhältnisse offen gelegt und Auswege erprobt werden. In Zeiten der Verunsicherung und der Ratlosigkeit steigt das Interesse an künstlerischen Antworten – ihren Brechungen, Erzählungen und Utopien. Theater begreifen sich zunehmend als Orte der politischen Diskussion und Beteiligung, Ausstellungen reagieren auf die aktuellen Krisen. Doch was trauen wir der Kunst zu? Was kann sie bewirken? Wie uns helfen? Zum aktuellen Verhältnis von Kunst und Politik diskutieren beim 9. Frankfurter Stadtgespräch der Dramaturg Carl Hegemann, Theaterschaffender und Professor für Dramaturgie in Leipzig, sowie der Philosoph Christoph Menke, der seit vielen Jahren an der Schnittstelle von Ästhetik und praktischer Philosophie nachdenkt und forscht.

Carl Hegemann ist Autor, Theaterschaffender und Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Er ist neben seiner Professur Dramaturg am Thalia-Theater in Hamburg und war Dramaturg bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Stadttheater in Freiburg, am Schauspielhaus Bochum, am Berliner Ensemble und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Hegemann arbeitete viele Jahre regelmäßig mit Christoph Schlingensief zusammen.

Christoph Menke ist Professor für Praktische Philosophie im Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort leitet er das Forschungsprojekt Normativität und Freiheit, in dem untersucht wird, wie Freiheit als soziale Normativität begründet und weshalb Freiheit immer zugleich Freiheit von sozialer Teilhabe und damit von Normativität ist.

Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).

Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein