Pressestimmen zu „Empathische Systeme”

KÜNSTLICHE LEBENSFORMEN

Vieles wirkt verstörend gerade deshalb, weil die humanen, humanoiden Gestalten, die uns in diesen Arbeiten begegnen, keine Mimik zeigen, und auch das Fehlen von Handlinien beispielsweise hat an sich schon einen irritierenden Effekt. Es ist eine Art reduzierter Surrealismus, mit dem wir es hier zu tun haben, Formen aus der Alltagswelt werden verändert, umgedeutet, in rätselhafte und doch oft archetypisch emotionale Zusammenhänge gebracht.

Michael Hierholzer, F.A.Z., 14.06.2019

 

AUCH GLIEDERPUPPEN HABEN GEFÜHLE

Diese Veränderungen durch die Digitalisierung begleitet der Frankfurter Kunstverein unter seiner Direktorin Franziska Nori schon seit einiger Zeit, etwa mit Ausstellungen über virtuelle Welten oder über die Künstliche Intelligenz. (…) „Empathische Systeme“ lautet denn auch der passende Titel der bis zum 8. September laufende Schau. Denn die Roboter dringen aus der industriellen Welt in den Alltag ein. Aber wie verändern sie unser Handeln und Fühlen? Werden Maschinen gar menschlicher und fällen dann humane Entscheidungen? Oder werden die Menschen „maschineller” und entscheiden nur noch nach nüchterner Faktenanlage? Derlei kritische Fragen stellen derzeit vor allem die Künstler. (…)

Christian Huther, Frankfurter Neue Presse, 14.06.2019

 

SONDERBARE NEUE LEBENSFORMEN

Als Thema benennt die Kuratorin das emotionale Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Ihre Affinität zu Grenzgängen zwischen Kunst, Naturwissenschaft und Technologie wird auch diesmal deutlich.

Eugen El, Offenbacher Post, 14.06.2019

 

EMPATHISCHE SYSTEME: VERBLÜFFEND, ÜBERRASCHEND UND BERÜHREND

Auf den ersten Blick wirkt die Ausstellung sehr technologisch, sehr digital, sehr kühl, abweisend, glatt. Aber überraschenderweise berührt gerade einen sehr das, wenn man sich länger damit auseinandersetzt.

Yves Netzhammer schafft Bilder, die einen nicht mehr loslassen.

Tanja Küchle, hr2-Kulturfrühstück, 14.06.2019

 

WIR FÜHLEN UNS UNMITTELBAR GEMEINT

Naturgemäß ist die Industrie längst dabei, sich die empathischen Impulse des Menschen zunutze zu machen. „Zahlreiche Wirtschaftsbereiche haben ein großes Interesse daran, die Gefühlssysteme zu kennen, um sie für die Entwicklung maschinellen Lernens und artifizieller Intelligenz einzusetzen“ schreibt Kunstvereinsleiterin Franziska Nori, die die Ausstellung kuratiert hat, im Begleitheft. „Systematisiertes Wissen über Gefühle, Affekte, Empfindungen, sowie Stimmungen, Perspektiven und Intentionen wird bereits gezielt eingesetzt.“ Ob uns das gefällt oder nicht, ist schon lange nicht mehr die Frage. Es kann allerdings nicht schaden, sich diese Entwicklung und unsere eigenen Reaktionsmuster hin und wieder bewusst zu machen.

Sandra Danicke, Frankfurter Rundschau, 15.06.2019

 

AUSZEICHNUNG FÜR DEN FRANKFURTER KUNSTVEREIN

Was bedeutet es in digitale Zeitalter Mensch zu sein und zu bleiben umgebend von Maschine und künstliche Intelligenz, die uns von Platz Eins der Evolution verdrängen wollen. Um nichts Geringeres geht es in der aktuellen Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins „Empathische Systeme”.

Jan Tussing, hr-fernsehen, 15.06.2019

 

EMPATHISCHE SYSTEME I: THEO JANSEN, EIN MODERNER DA VINCI, UND SEINE STRANDGESCHÖPFE

Es gehört zu den Besonderheiten des Kunstvereins, dass hier die Verbindung zwischen der zeitgenössischen Kunstproduktion und aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen gezeigt, reflektiert und ästhetisch erfahrbar gemacht wird. Mit der Forschung und Entwicklung artifizieller Intelligenz gewinnt die Emotionsforschung somit eine immer zentralere Rolle.

Petra Kammann, Feuilleton Frankfurt, 15.06.2019